Bei HIV/AIDS handelt es sich um ein Spektrum von Krankheiten, das von einer anfänglichen Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) ausgeht, die schließlich zu einem ausgewachsenen erworbenen Immundefizienz-Syndrom (AIDS) entartet. Durch die Zerstörung des Immunsystems beeinträchtigt HIV allmählich die angeborene Fähigkeit des Körpers, Infektionen und Krebs zu bekämpfen. Dies ist der Grund, warum die Betroffenen für bestimmte Infektionen (z. B. Pneumocystis-Jiroveci-Pneumonie) und Tumore (z. B. Kaposi-Sarkom) anfällig sind, die bei immunkompetenten Menschen nur selten vorkommen.

Verstehen wir es

HIV/AIDS ist wohl eine globale Pandemie, die keine Region der Welt verschont. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation lebten im Jahr 2013 weltweit etwa 35 Millionen Menschen mit der Krankheit, und im selben Jahr wurden etwa 1,5 Millionen AIDS-bedingte Todesfälle verzeichnet. Traurigerweise entfallen fast 71% der weltweiten HIV/AIDS-Belastung auf Afrika südlich der Sahara.

Eine weitere wichtige Tatsache im Zusammenhang mit HIV/AIDS ist, dass die Viruslast ein sehr wichtiger Faktor für die Ansteckungsfähigkeit einer Person ist, so dass eine Person mit einer sehr hohen Viruslast ein Vielfaches der Wahrscheinlichkeit hat, die Infektion auf andere zu übertragen.

Gesunder Sex

Ungeschützter Sex (vaginal, oral oder anal) ist das wichtigste Risikoverhalten im Zusammenhang mit der HIV-Übertragung. Dies gilt insbesondere für Personen mit mehreren ungeschützten Sexualpartnern, wie z. B. kommerzielle Sexarbeiterinnen, die Sex gegen Geld praktizieren ("Überlebens"-Sex). Aber auch wenn Ihr Partner mehrere ungeschützte Sexualpartner hat, sind Sie gleichermaßen gefährdet.

Darüber hinaus ist das Risiko einer HIV-Übertragung bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen deutlich höher, da die Wahrscheinlichkeit, beim Sex mit infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten in Kontakt zu kommen, größer ist. So haben Studien ergeben, dass das Risiko einer HIV-Übertragung bei Vorliegen von Genitalgeschwüren um das Fünffache ansteigt. Glücklicherweise lässt sich das Risiko einer HIV-Übertragung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr praktisch ausschalten, wenn man die beliebte ABC-Strategie anwendet, die Abstinenz, Treue gegenüber dem Partner sowie die konsequente und korrekte Verwendung von Kondomen umfasst.

Infektion

Unsichere Transfusionen mit infiziertem Blut und Blutprodukten sind ein weiterer wichtiger Weg der HIV-Übertragung, insbesondere in Entwicklungsländern, in denen es oft an Einrichtungen für ein angemessenes umfassendes Screening von Blut und Blutprodukten fehlt. Leider sind in diesen Regionen etwa 15% aller HIV-Fälle auf Transfusionen mit infiziertem Blut zurückzuführen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Empfänger von infiziertem Blut in etwa 90% der Fälle an HIV/AIDS erkranken. Es ist gängige Praxis, scharfe Gegenstände wie Rasierklingen, Haarschneider oder Rasierklingen mit anderen Menschen zu teilen. Dies trägt jedoch auch zur vermeidbaren Ausbreitung von HIV von infizierten Personen (die sich dessen in den meisten Fällen nicht einmal bewusst sind) auf nicht betroffene Bevölkerungsgruppen bei. Bei der Benutzung einiger dieser Gegenstände können kleinere oder größere Schnittwunden entstehen, die oft übersehen werden, was den Kontakt mit infiziertem Blut begünstigt und die Verbreitung von HIV erleichtert.

Eine weitere bedauerliche Praxis, vor allem im traditionellen Umfeld, ist das Einritzen von Menschen, meist mit nicht sterilisierten scharfen Gegenständen, unter dem Vorwand, bestimmte Krankheiten zu behandeln oder ihnen einen spirituellen Schutz zu verleihen.

Drogen

Menschen, die Drogen (insbesondere harte Drogen) direkt in ihren Blutkreislauf injizieren, sind ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit HIV zu infizieren. In den Vereinigten Staaten ist diese Praxis für etwa 10% der jährlichen HIV-Fälle verantwortlich. Es ist nicht ungewöhnlich, dass intravenöse Drogenkonsumenten dieselbe Nadel und Spritze oder dasselbe Drogenpräparat benutzen. Wenn eine Person mit dem Virus infiziert ist, kann es verständlicherweise leicht auf andere übertragen werden.

Übermäßiger Alkoholkonsum macht die Menschen so betrunken, dass ihr Urteilsvermögen getrübt ist und sie ihre Hemmungen verlieren. Ein betrunkener Mensch ist eher bereit, sich einigen der oben genannten riskanten Verhaltensweisen hinzugeben, wie z. B. Gelegenheitssex ohne Kondom. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass übermäßiger Alkoholkonsum das Immunsystem beeinträchtigt und dadurch das natürliche Fortschreiten von HIV/AIDS beschleunigt.